Mit den Erzeugern am Tisch
Um die besten Produkte herstellen zu können, brauchen wir die allerbesten Kartoffeln der allerbesten Erzeuger. Dank unserer langfristigen Beziehungen und engen Zusammenarbeit mit unseren Kartoffelbauern können wir gemeinsam einen zukunftsbeständigen Kartoffelanbau realisieren, der sowohl rentabel als auch nachhaltig ist.
Proud Farmers
Die Herausforderungen, mit denen wir uns im Kartoffelanbau konfrontiert sehen, sind unter anderem auf den Green Deal der Europäischen Kommission zurückzuführen:
- finanzielle Rendite für den Erzeuger;
- gesellschaftliche Wertschätzung des Ackerbaus;
- Erhaltung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit einschließlich eines effizienten Einsatzes von Mineralstoffen und Wasser;
- Verringerung der Abhängigkeit von Pflanzenschutzmitteln;
- Erhaltung und Förderung der Biodiversität;
- Reduktion des CO2-Fußabdrucks und Umgang mit den negativen Auswirkungen des Klimawandels auf den Ernteertrag und die Qualität der Kartoffeln.
Diese Herausforderungen können nur in intensiver Zusammenarbeit in der gesamten Wertschöpfungskette bewältigt werden. Darum unterstützen wir unsere Erzeuger proaktiv dabei, Antworten auf die Anbauherausforderungen zu finden, mit denen sie sich infolge der Gesetzes- und Rechtsvorschriften, gesellschaftlicher Trends und des Klimawandels konfrontiert sehen.
Aviko legt Wert darauf, dass die Erzeuger, die Aviko beliefern, stolz auf ihr Produkt und ihren Abnehmer sind. Eine beständige und langfristige Beziehung mit den Erzeugern steht dabei im Vordergrund. Über unser Mutterunternehmen Royal Cosun, eine Erzeugergenossenschaft mit über 8.000 Mitgliedern, sind viele unserer Kartoffelbauern indirekt auch Miteigentümer von Aviko. Unsere Verbindung mit der Gemeinschaft der niederländischen Kartoffelbauern ist einzigartig in unserer Branche. Die Zusammenarbeit liegt uns im Blut.
Wir wollen gemeinsam mit den Erzeugern auf eine rentable, zukunftsfähige und nachhaltige Kartoffelerzeugung und -lagerung hinwirken. Dies realisieren wir in einem System, in dem sich die Kartoffelbauern gebührend wertgeschätzt fühlen. Wir wollen unsere Erzeuger dabei unterstützen, ihre Betriebe in einem zukunftssicheren Zustand der nächsten Generation zu übergeben. Das heißt, dass Rendite, Effizienz und Ertrag es ermöglichen müssen, einen maximalen Anteil der Kartoffeln als Lebensmittel zu nutzen, während der Boden in gesundem Zustand bleibt und die negativen Umweltauswirkungen weitestmöglich begrenzt werden.
Eine maximale Verwertung unserer Kartoffeln realisieren wir, indem wir uns schon in einem frühen Stadium bei unseren Erzeugern über die Qualität der Kartoffeln informieren, sowohl auf dem Acker als auch in den Lagerhallen. Anhand dieses Wissens werden die Chargen unter Berücksichtigung der Qualitäts- und Produktanforderungen in der Planung unserer Fabriken der Produktion der am besten geeigneten Endprodukte zugewiesen.
So wird jede Charge optimal genutzt, während unnötigen Transportbewegungen und Lebensmittelverschwendung vorgebeugt wird. Da Aviko nicht nur Pommes frites und Kartoffelspezialitäten herstellt, sondern auch getrocknete Kartoffelprodukte wie Granulat und Flocken, können wir auch kleine Kartoffeln oder Kartoffeln geringerer Qualität zu Lebensmitteln verarbeiten. Darüber hinaus verarbeiten wir, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, auch Kartoffeln, die durch Witterungsbedingungen beeinträchtigt wurden und darum nicht die Standardvorgaben erfüllen. Unsere Fabriken sind darauf eingestellt, auch Kartoffelchargen dieser Art zu 100 % zu verarbeiten und aufzuwerten.
„In diesen Zeiten des Klimawandels ist das Thema Nachhaltigkeit aktueller denn je; folglich hat es auch allerorten hohe Priorität. Jedes Unternehmen, ganz gleich ob Landwirtschafts- oder Industriebetrieb, muss darüber nachdenken, wie es in puncto Nachhaltigkeit aktiv werden kann. Wir begrüßen die Strategie von Aviko, in der sich der Konzern verpflichtet, durch Bekämpfung des Klimawandels zu einer besseren Welt beizutragen, seine Erzeuger zu unterstützen und ihr Einkommen sicherzustellen.“
Alain Dequeker - Vorsitzender der französischen Erzeugervertretung PPA (Producteurs Pour Aviko)
Ziele und kritische Leistungsindikatoren
Nachhaltige Agrarproduktion
15 %
unserer Erzeuger beteiligen sich aktiv an der Entwicklung des „zukunftsbeständigen Anbaus“ (2025)
Nachhaltige Agrarproduktion
100 %
unserer Kartoffeln erfüllen den Standard „SAI Gold“ der Sustainable Agriculture Initiative oder einen vergleichbaren Standard (2030)
Ziele und kritische Leistungsindikatoren
Die Umstellung auf einen zukunftsbeständigen Kartoffelanbau können wir beschleunigen, indem wir uns Erfolgspraktiken zunutze machen und, soweit relevant, spezifische Anbauziele samt den zugehörigen Messmethoden formulieren. Zusammen mit Cosun gründen wir auf freiwilliger Basis Pilotbetriebe in den wichtigsten Einkaufsregionen. Zusammen mit den teilnehmenden Erzeugern untersuchen wir projektmäßig, wie wir die Wertschöpfungskette gemeinsam weiter ökologisieren können. Diese Strategie ist ein Katalysator für Veränderungen. Die Pilotbetriebe fungieren als Ambassadeur, indem sie aus einer positiven Herangehensweise heraus andere Züchter informieren und auf unsere Nachhaltigkeitsambitionen einstimmen. Das Ziel besteht darin, dass sich bis 2025 mindestens 15 % unserer Erzeuger aktiv daran beteiligen.
Darüber hinaus soll bis 2030 gewährleistet werden, dass 100 % unserer Kartoffeln den Standard „SAI Gold“ der Sustainable Agriculture Initiative oder einen vergleichbaren Standard erfüllen. Das Farm Sustainability Assessment der Sustainable Agricultural Initiative (SAI) ist ein internationaler Standard für die nachhaltige Produktion in Landwirtschaftsbetrieben und auf dem Feld.
Momentan werden 6 % unseres gesamten Kartoffelvolumens auf dem gewünschten Niveau angebaut; die übrigen Kartoffeln entsprechen dem Standard „SAI Silver“ oder einem vergleichbaren Standard. Hier kann noch viel verbessert werden. Die Kartoffeln, die wir zu Granulaten und Flocken verarbeiten, werden noch zu einem zu geringen Anteil auf SAI-Gold-Niveau angebaut; bei den Pommes-frites-Kartoffeln dagegen entsprechen schon 9 % diesem Standard.
Der überwiegende Teil unserer Kartoffeln (90 %) stammt von Erzeugern, die im Umkreis von etwa 100 bis 150 km um die Fabrik ansässig sind.
Sicherung
Unsere Kartoffeleinkaufsorganisation ist für den täglichen Geschäftsgang sowie für die Aktivierung und Umsetzung des Pfeilers „Proud Farmers“ verantwortlich. Unsere langjährige Zusammenarbeit mit den Erzeugern und spezifisch mit unseren Erzeugervertretungen aus den Niederlanden (Kartoffelzüchterkommission ATC) und Frankreich (Producteurs Pour Aviko/PPA) hat bewiesen, dass sich in enger Zusammenarbeit bessere Fortschritte auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit erzielen lassen.
Die konstruktiven Gespräche und unsere pragmatische Herangehensweise sind eine ausgezeichnete Basis für die Umsetzung unserer Ambition, eine nachhaltige, zukunftsbeständige Wertschöpfungskette zu realisieren.
Zusammen mit unserem Mutterunternehmen Cosun arbeiten wir im Rahmen des Programms „Wachstumskraft“ aktiv an Projekten zur Ökologisierung des Ackerbaus, wobei wir unsere Programme aufeinander abstimmen. Dieses Programm bündelt die Kräfte der Erzeuger von Kartoffeln, Zuckerrüben und Zichorien mit denen von Cosun, wodurch der Wissens- und Erfahrungsaustausch gefördert wird. Mithilfe von Projekten zu den Themen Unkrautbekämpfung, Boden, Pflanzenschutz, Klima und Biodiversität auf den Äckern werden die Anbaumethoden optimiert und nachhaltiger gestaltet.
Mithilfe von Projekten zu den Themen Unkrautbekämpfung, Boden, Pflanzenschutz, Klima und Biodiversität auf den Äckern werden die Anbaumethoden optimiert und nachhaltiger gestaltet.
Geschichten aus der Praxis
Gemeinsam lernen und verbessern
Durch Bündelung der Kräfte und durch Weitergabe von Erfolgspraktiken können wir voneinander lernen und gemeinsam wachsen. Im vergangenen Jahr haben wir in verschiedenen Agronomie Projekten anhand von Forschungsergebnissen konkrete Nachhaltigkeitsempfehlungen für unsere Erzeuger formuliert. In verschiedenen langjährigen Untersuchungen konnten wir die besten Lagerbedingungen für die Kartoffelsorte Innovator ermitteln und in praktische Empfehlungen für unsere Erzeuger umsetzen. So können wir gemeinsam der Verschwendung vorbeugen. Kürzlich wurden auch die festgestellten Möglichkeiten der Verringerung von Fäulnisverlusten bei der Sorte Saprodi an die Erzeuger kommuniziert. Diese Ergebnisse zur Vermeidung der Verschwendung haben wir in enger Zusammenarbeit mit Dutzenden von Kartoffelbauern im Rahmen eines zweijährigen Forschungsprojekts erzielt.
Interview
Suche nach besseren Sorten
Sowohl Aviko als auch die uns beliefernden Erzeuger haben Bedarf an verbesserten Kartoffelsorten. Aviko berät sich mit den Züchtern über die in Entwicklung befindlichen Kartoffelsorten und unterzieht diese eingehenden Tests, bevor sie in die Sortenliste aufgenommen werden. So wird die Entwicklung verbesserter Sorten beschleunigt. „Verbesserte Sorten sind Sorten, die an irgendeiner Stelle in der Wertschöpfungskette gegenüber den bisherigen Sorten einen Vorteil bieten. Das kann verschiedene Bereiche betreffen. Für die Erzeuger sind die Erträge, auch in heißen oder trockenen Jahren, die Lagerfähigkeit und die Resistenz gegen Krankheiten und Schädlinge wichtig. Für Aviko sind diese Faktoren ebenfalls relevant, da sie Einfluss auf den Selbstkostenpreis des Anbaus haben. Darüber hinaus sind für Aviko die Qualität des Endprodukts und die Effizienz der Verarbeitung von Bedeutung“, erklärt Matthijs Meijer, Manager Agronomie bei Aviko.
Aktionsprogramm zur Nitratrichtlinie
Im November 2021 wurde in den Niederlanden das Siebte Aktionsprogramm zur Nitratrichtlinie vorgelegt. Er beschreibt die Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität des Grund- und Oberflächenwassers durch Reduzierung und Vermeidung von Nitraten aus landwirtschaftlichen Quellen. Es handelt sich insgesamt um ein effektives Maßnahmenpaket, das erhebliche Folgen für die niederländische Landwirtschaft hat. Aviko beteiligt sich zusammen mit Cosun und im Rahmen des Programms „Wachstumskraft“ mit den Erzeugern an der Entwicklung eines alternativen Plans zur Verbesserung der Boden- und Wasserqualität, der den Erzeugern mehr Entscheidungsfreiheit bietet. Mit diesem alternativen Plan kann die Belastung durch ein Paket weitreichender allgemeiner Maßnahmen voraussichtlich wesentlich gesenkt werden. Das maßgeschneiderte Paket wird momentan ausgearbeitet. Das Ziel besteht darin, den Erzeugern die Möglichkeit zu bieten, sich entweder für die allgemeinen Maßnahmen oder für das maßgeschneiderte Paket zur Erreichung der gewünschten Normen zu entscheiden. Daran arbeiten wir gemeinsam mit der niederländischen Ackerbaubranche unter dem Dach der Branchenorganisation BO Akkerbouw.
Interview
Suche nach besseren Sorten
Sowohl Aviko als auch die uns beliefernden Erzeuger haben Bedarf an verbesserten Kartoffelsorten. Aviko berät sich mit den Züchtern über die in Entwicklung befindlichen Kartoffelsorten und unterzieht diese eingehenden Tests, bevor sie in die Sortenliste aufgenommen werden. So wird die Entwicklung verbesserter Sorten beschleunigt. „Verbesserte Sorten sind Sorten, die an irgendeiner Stelle in der Wertschöpfungskette gegenüber den bisherigen Sorten einen Vorteil bieten. Das kann verschiedene Bereiche betreffen. Für die Erzeuger sind die Erträge, auch in heißen oder trockenen Jahren, die Lagerfähigkeit und die Resistenz gegen Krankheiten und Schädlinge wichtig. Für Aviko sind diese Faktoren ebenfalls relevant, da sie Einfluss auf den Selbstkostenpreis des Anbaus haben. Darüber hinaus sind für Aviko die Qualität des Endprodukts und die Effizienz der Verarbeitung von Bedeutung“, erklärt Matthijs Meijer, Manager Agronomie bei Aviko. Neue Sorten sorgen direkt (durch Resistenzen) oder indirekt (über den Ertrag) für eine Reduktion des ökologischen Fußabdrucks und einen Anstieg des Gewinnpotenzials. Für Aviko ist die Einführung neuer Sorten nur eine der Möglichkeiten, einen zukunftsbeständigen Kartoffelanbau zu realisieren. Bei Versuchen mit neuen Sorten arbeitet Aviko mit vielen Zuchtbetrieben zusammen. „Aviko testet unter anderem Sorten, die gegen Phytophthora (eine Pilzkrankheit) resistent sind. Durch frühzeitige Beteiligung an der Sortenentwicklung trägt Aviko proaktiv zur Entwicklung von Kartoffelsorten bei, die sich positiv auf die Nachhaltigkeit und die Rendite des Kartoffelanbaus auswirken. Selbstverständlich müssen sich die Kartoffeln auch gut zu Pommes frites oder Kartoffelpüree verarbeiten lassen.“
Neue Sorten sorgen direkt (durch Resistenzen) oder indirekt (über den Ertrag) für eine Reduktion des ökologischen Fußabdrucks und einen Anstieg des Gewinnpotenzials.
„Es bestehen zwei große Ungewissheiten: Zunächst einmal die Besorgnis über zu geringe Einkünfte. Und darüber hinaus werden die kommenden Jahre große Veränderungen im Bereich der Rechtsvorschriften mit sich bringen.“ Matthijs Meijer: „Wir wollen die Erzeuger proaktiv auf die künftigen, manchmal noch gar nicht bekannten Gesetzesänderungen einstimmen. Dafür obliegt uns eine Verantwortung. Ein gutes Beispiel dafür ist das Verbot eines schon seit 40 Jahren im Einsatz befindlichen Keimhemmungsmittels, das die Erzeuger dazu zwang, auf andere Keimhemmungsmittel umzustellen, die erst seit sehr kurzer Zeit auf dem Markt waren und mit denen sie noch keine Erfahrung hatten. Dadurch bestand die Gefahr, dass die Kartoffeln nicht gut gelagert werden und keimen, was zu einer Verschwendung von Lebensmitteln führt. Aviko hat die Erzeuger in einem zweijährigen Projekt über die bevorstehenden Veränderungen informiert, die neuen Keimhemmungsmittel selbst getestet und alle mit diesen neuen Mitteln gesammelten Erfahrungen zusammengetragen und weitergegeben. Dadurch konnten viel Lebensmittelverschwendung und negative Erfahrungen vermieden werden. Darüber hinaus spielte Aviko eine Rolle in den Kontakten mit den zuständigen Behörden, was in besser praktisch durchführbaren Vorschriften resultierte. Diese Strategie der Unterstützung von Erzeugern in Veränderungsprozessen wollen wir auch in vielen anderen Bereichen anwenden, etwa beim Thema Stickstoff, Verbot von Pflanzenschutzmitteln, Klimapolitik und so weiter.“