Interview

Nachhaltig unterwegs

Frank Scholten

Transportmanager bei Aviko

Was ist deine Rolle bei Aviko und auf welche Weise trägst du zu unserer Nachhaltigkeitsstrategie bei?


Ich arbeite als Transportmanager bei Aviko, wo ich schon seit 25 Jahren tätig bin. Ich leite die Transportabteilung. Wir planen und organisieren für ganz Aviko den Transport unserer Produkte zu unseren Kunden, von West- bis Osteuropa und nach Übersee. Und das wollen wir auf möglichst nachhaltige Weise tun. Nachhaltigkeit spielt schon seit 2014 eine wichtige Rolle in unseren täglichen Transporten. Die Beteiligung am Lean&Green-Programm der niederländischen Regierung hat unser Bewusstsein noch geschärft und hilft uns, unseren CO2-Fußabdruck um 20 % zu verkleinern. So leisten wir einen Beitrag zur Nachhaltigkeitsagenda von Aviko.


Was hast du im Jahr 2022 unternommen, um die Logistik von Aviko nachhaltiger zu machen?


Wir arbeiten sowohl in den Niederlanden als auch in ganz Europa an einem nachhaltigeren Logistiksystem. In den Niederlanden konzentrieren wir uns auf den intermodalen Containertransport per Binnenschiff, aber auch auf sparsamere und effizientere Fahrzeuge; auf unserem Werksgelände in Steenderen verkehrt beispielsweise ein fahrerloses Transportfahrzeug (FTF), ein unbemannter vollelektrischer Lkw. Aber auch auf größeren Entfernungen wollen wir Elektrofahrzeuge einsetzen. So entwickeln wir einen elektrischen Lkw, der Produkte aus unserer Fabrik in Steenderen zum Containerterminal in Doesburg befördert.


„In den Niederlanden konzentrieren wir uns auf den intermodalen Containertransport per Binnenschiff, aber auch auf sparsamere und effizientere Fahrzeuge; auf unserem Werksgelände in Steenderen verkehrt beispielsweise ein fahrerloses Transportfahrzeug (FTF), ein unbemannter vollelektrischer Lkw. Aber auch auf größeren Entfernungen wollen wir Elektrofahrzeuge einsetzen.“ 


Frank ScholtenTransportmanager bei Aviko

Wie wird das Aufladen des E-Lkw geplant? Und welche Vorteile bietet er?


Der Elektro-Lkw wird 6 bis 8-mal täglich zwischen der Fabrik und dem Containerterminal pendeln. Hin und zurück sind das 55 Kilometer. Das Aufladen dauert 40 Minuten und muss bei jeder zweiten Fahrt erfolgen; das ist gut mit den Pausenzeiten unserer Fahrer vereinbar. Der elektrische Transport hat viele Vorteile. Er ist besser für die Umwelt, aber auch für die Anwohner, denn er verursacht weniger Lärm und keine Feinstaubemissionen. Wir haben lang nach einem schweren Elektro-Lkw gesucht, der sich für den Transport von 50 Tonnen eignet. Nachdem uns das nun gelungen ist, müssen wir abwarten, ob er sich in der Praxis bewährt. Wenn ja, werden wir das Konzept ausbauen.


Allgemeiner betrachtet: wie willst du den Güterfernverkehr nachhaltiger gestalten?


Allgemein betrachtet, also europaweit gesehen, wollen wir vor allem mehr auf der Schiene transportieren. Wir haben intermodale Transportstrecken zusammengestellt; so werden die Produkte von unserer Fabrik im belgischen Poperinge zu einem nahegelegenen Bahnhof in Nordfrankreich befördert und von dort aus dann weiter nach Südfrankreich und Spanien. Wir sind stolz darauf, dass inzwischen rund 50 % der für Südfrankreich und 25 % der für Spanien bestimmten Güter mit der Bahn transportiert werden. Auch Richtung Polen machen wir vom Schienengüterverkehr Gebrauch. Allerdings stellt die Zuverlässigkeit der Bahnverbindungen noch eine Herausforderung dar. Wir wollen die Bahntransporte weiter ausbauen, aber natürlich nutzen wir nur zuverlässige Verbindungen.


Welche künftigen Entwicklungen erwartest du in deinem Fachgebiet? Und welche Ziele verfolgst du in puncto Nachhaltigkeit?


Als Aviko haben wir eine innere Motivation, uns auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit zum Vorreiter zu entwickeln. Wir wollen innovative Lösungen entwickeln und auf andere Standorte übertragen. Nachhaltigkeit betrifft die gesamte Produktionskette, vom Erzeuger bis auf den Tisch. So arbeiten wir bei der Entwicklung nachhaltiger Transportlösungen auch eng mit unseren Lieferanten zusammen. Innovation ist mit Risiken verbunden, aber daraus lernen und daran wachsen wir. Auf diese Weise kommen wir in großen Schritten vorwärts. Das fahrerlose Transportfahrzeug auf unserem Werksgelände in Steenderen und der Elektro-Lkw für den Transport zum Containerterminal in Doesburg sind gute Beispiele dafür.

„Wir wollen innovative Lösungen entwickeln und auf andere Standorte übertragen. Nachhaltigkeit betrifft die gesamte Produktionskette, vom Erzeuger bis auf den Tisch. So arbeiten wir bei der Entwicklung nachhaltiger Transportlösungen auch eng mit unseren Lieferanten zusammen.“


Frank ScholtenTransportmanager bei Aviko