Interview

Recycling und Restwärme

Wim Quaegebeur

Energie- und Umweltmanager bei Aviko Belgien

&

Dries Dessein

Technischer Facility-Koordinator Wartung bei Aviko Proven 

Was sind eure Rollen bei Aviko und auf welche Weise tragt ihr zu unserer Nachhaltigkeitsstrategie bei?


Wim: Als Verantwortlicher für Umwelt und Energie befasse ich mich täglich mit der weiteren Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsambitionen in unseren belgischen Fabriken in Proven und Poperinge.


Dries: Als Mitarbeiter des Technischen Diensts kümmere ich mich vor allem um unsere Abwasserklärung und die Energieversorgung. Außerdem leite ich das E-Team, das sich mit den Themen Umwelt und Energie befasst.


Im Oktober 2022 wurde die neue Pommes-frites-Fabrik in Poperinge eröffnet. Könnt ihr uns etwas mehr über die Nachhaltigkeit dieser Fabrik erzählen?


Wim: Unsere Fabrik in Poperinge ist in vielerlei Hinsicht schon nachhaltig, und darauf sind wir stolz. So hat beispielsweise die Abwasserklärung einen relativ kleinen CO2-Fußabdruck. Das gereinigte Abwasser führen wir in den Kreislauf zurück, beispielsweise indem wir es in unseren Kühltürmen verwenden.

In der Produktion selbst prüfen wir, wie wir an allen möglichen Maschinen Restwärme verwerten können. Wenn in einem Prozess Wärme entsteht, nutzen wir diese so weit wie möglich für einen anderen Prozess. Das in der Abwasserkläranlage entstehende Biogas können wir ebenfalls in der Fabrik verwerten, wodurch wir zugleich die Geruchsemissionen auf ein Mindestmaß reduzieren. Dadurch bleibt die Luft in der Umgebung der Fabrik sauber. Unser Werk in Poperinge haben wir so eingerichtet, dass weniger Strom verbraucht wird. Auf dem Dach des Kühlhauses in Poperinge zeigt sich, dass wir einen Teil unseres Energiebedarfs selbst erzeugen: die dort installierten Solarmodule liefern zusammen 1 Megawatt.


„Auf dem Dach des Kühlhauses in Poperinge zeigt sich, dass wir einen Teil unseres Energiebedarfs selbst erzeugen: die dort installierten Solarmodule liefern zusammen 1 Megawatt.“


Wim Quaegebeur Energie- und Umweltmanager bei Aviko Belgien

In der Fabrik in Proven werden Kartoffelpüree, Gratins und Kartoffelsnacks hergestellt. Dries, kannst du uns ein paar Beispiele für Nachhaltigkeitsmaßnahmen in Proven nennen?


Dries: Das Werk in Proven produziert nun infolge eines Projekts zur Verbesserung des Recyclings 25 % weniger Restabfall. Die Kartoffelscheiben für unsere Gratins werden uns in Folienbeuteln geliefert, an denen sich Fett befindet. Inzwischen sammeln wir alle Folienbeutel zum Recycling ein, sodass sie nicht mehr in den Restabfall gelangen. Damit haben wir in Proven eine Erfolgspraxis entwickelt, die von anderen Aviko-Standorten übernommen wird. Dank der Zusammenarbeit mit externen Partnern finden wir immer wieder Möglichkeiten für weitere Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Darüber hinaus versuchen wir, unseren Wasserverbrauch zu senken. Dabei sind auch kleine Ideen sehr nützlich. So haben wir beispielsweise ein neues Reinigungsschema für die Normwagen eingeführt, mit denen die Produkte innerhalb der Fabrik transportiert werden. Ein Kollege hatte uns darauf hingewiesen, dass sich hier eine Einsparmöglichkeit bietet. Mit dem sparsameren Reinigungsschema sparen wir 1 bis 2 % unseres Wasserverbrauchs.


Welche künftigen Entwicklungen erwartet ihr in eurem Fachgebiet? Und welche Ziele verfolgt ihr in puncto Nachhaltigkeit?


Wim: Nachhaltigkeit ist in unserer Fabrik in Poperinge ein wichtiges Thema; letztlich wollen wir hier ausschließlich noch erneuerbare Energie nutzen. Es ist wichtig, dass wir dabei Prioritäten setzen und eng zusammenarbeiten, um die bestmöglichen Lösungen zu realisieren.


Dries: Auch in Proven begrüßen wir es sehr, dass der Nachhaltigkeit immer mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Wir müssen gemeinsam prüfen, wie wir zukunftsbeständig werden können, von den am besten geeigneten Kartoffelsorten bis zur effizienten Verarbeitung in der Fabrik. Innerhalb von Aviko ist viel Wissen vorhanden, und das müssen wir möglichst gut nutzen. Gemeinsam kommen wir weiter!